Ölwanne gecrasht, "gesunde" Ölwanne mit Ausschnitt fürÖlstandgeber gesucht - Mit meinem T4 auf der Panamericana

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    Ich sitze gerade im Flieger zurück von München über Houston, Texas, nach Managua, Nicaragua. Dort steht mein T4 seit genau einer Woche und 4 Tagen in einer Werkstatt auf der Hebebühne. Ich hatte einen Unfall, ausgerechnet in Nicaragua, dem politisch schwierigsten Land unserer Reise, und ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, der blöder nicht sein konnte: Dem Mittwoch vor Ostern, und von Donnerstag bis Sonntag tat sich nichts, weil Stillstand des Geschäfts- und auch des Werkstattlebens, denn dies sind die höchsten Feiertage Südamerikas.

    Was war passiert? Hier seht Ihr das Desaster: Ich war am linken Straßenrand über die gelben Abgrenzungssteine zum Rad und Fußweg gefahren und habe mir dabei die Ölwanne aufgerissen, sodass das gesamte Motoröl ausgelaufen ist. Grund dafür war ein Ausweichmanöver von mir an den linken Straßenrand: Ich wollte 2 fast im Schritttempo fahrende Autos überholen, als das hintere der beiden plötzlich nach links ausscherte, als ob es selbst überholen wollte, natürlich ohne in den Rückspiegel zu blicken oder wenigstens zu blinken, und voll in mich reinfuhr. Durch mein Ausweichmanöver schaffte ich es noch, einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden, aber an Rad und Kotflügel stießen wir zusammen, der Kotflügel ist etwas geplättet, die Spurstange um 30° abgebogen, das Blinkerglas kaputt und, ja: die Ölwanne.

    Meine erste Hoffnung war, dass sie sich vielleicht schweißen ließe. So verbrachte ich die Osterfeiertage mit bangen Warten in Nicaragua bis endlich am Montag (der Gottseidank nicht auch noch Feiertag ist) die Werkstatt öffnete. Schnell stellte sich heraus: irreparabel!

    Dass so eine Ölwanne als Ersatzteil in Nicaragua aufzutreiben ist: No way. Der VW-Bus T4 wurde, wie auch die Vorgänger und Nachfolger Versionen nie in Südamerika ausgeliefert, weil VW seinen Werken in Mexiko und Brasilien, die noch in den 2000er Jahren fleißig den Käfer und den T2 produzierten, keine Konkurrenz machen wollte. Also bleibt nur ein Weg: Ersatzteilbeschaffung in Deutschland. Aber wie Ihr wisst, ist auch das nicht so einfach, seit 2020 sind die Ölwannen nicht mehr lieferbar. Mein Technik Schutzengel Ingo Mols der mir schon unendlich viel geholfen hat, und über den ich später noch berichten werde, hat eine passende Ölwanne gleich, ohne mich zu fragen, auf den Weg zu mir nach München geschickt.

    Leider ist das nicht die Version wie meine kaputte mit der Aussparung für den Ölstandsensor. Aber mir wurde versichert, dass sie auf meinen AUF Motor passt. Hoffentlich! Sowohl Ingo als auch Thaddäus, ein anderer, absoluter T4 Experte aus dem Forum, haben mir darüber geklagt, dass die eigentliche Version, mit dem Ausschnitt und 3 Schraubensacklochbohrungen für den Sensor, die ich eigentlich gerne hätte, im Moment nicht um alles in der Welt zu bekommen ist.

    Deshalb meine Frage an Euch: Hat jemand so eine Ölwanne zum hergeben? Wenn ja, wäre ich allerhöchst daran interessiert!!! Natürlich zu einem guten Preis!

    Also Ölwanne liegt dank Ingo in München, jetzt nur noch die Frage: Wie bringe ich die nach Nicaragua? Die Antwort: Ab in den Flieger und holen!

    Mit Riesen Jetlag bin ich am Mittwoch in München angekommen, heute also wieder Rückflug nach Managua. Da die Ölwanne nicht in meinen Rollkoffer fürs Handgepäck passte, packte ich sie mit anderen Ersatzteilen, die ich mitgenommen hatte, in einen Karton und buchte bei United Airlines für 75 Euro ein zusätzliches Gepäckstück zum Aufgeben. So kam ich heute Morgen zum Einchecken und Gepäckaufgabe. Als der Schaltermensch den Karton auf dem Förderband sah, fragte er mich, was da drin ist, und ich antwortete ohne böse Ahnung: „Eine Ölwanne für meinen VW-Bus, der seit über einer Woche in einer Werkstatt in Managua auf der Hebebühne steht“. Da sagte er: „Die können wir nicht mitnehmen, alles, was mit Benzin oder Öl zu tun hat, ist Gefahrgut und muss per Cargo transportiert werden.“ Erst dachte ich an einen bösen Scherz, dann: mich trifft der Schlag! Es half nichts: So sehr ich ihm auch Fotos von der blitzblank geputzten Wanne zeigte, ihm erklärte, dass ich ohne dieses Ersatzteil meine Panamerika Reise vergessen könne, dass in allen Gefahrgut Hinweisen im Internet oder sonstwo davon keine Rede sei, und und und. Er erwiderte, sobald es einmal mit Öl in Berührung gekommen sei, gelte es als Gefahrgut, auch wenn es noch so sauber glänze, man könne nicht alles ins Internet stellen, rief einige Supervisors, die das selbe sagten, und fragte mich schließlich ob er mich wieder auschecken solle. Ich antwortete, dass ich ohne das Teil meine Reise nicht fortsetzen könne, da zerriss er den bereits ausgestellten Boardingpass vor meinem Augen und forderte mich auf zu Gehen.

    Ich war fassungslos, was tun? War damit meine Reise beendet? Der teure und anstrenged Flug, die Ölwannensuche, mein Auto auf einer Hebebühne in Nicagargua: Alles umsonst, vorbei, am Ende?

    Schließlich kam mir die Idee mit dem Handgepäck. In einem Koffergeschäft am Flughafen kaufte ich mir für 99 Euro eine langgezogene Handtasche. Die Ölwanne ging gerade rein, dazu noch weitere Ersatzteile, die ich zusätzlich mitgenommen hatte und ein Pulli für den Flieger. Den Rest im Kartons stopfte ich in den ursprünglich als Handgepäck vorgesehenen kleinen Rollkoffer, ging wieder zu den UA-Schaltern, checkte mich neu ein (natürlich bei einem anderen) und gab den Rolli als Fluggepäck auf. Mit der schicken neuen Tasche unter der Schulter und der Ölwanne drinnen ging ich zur Personen- Sicherheitskontrolle. Mir fiel ein Felsbrocken vom Herzen, als sie beanstandungslos durch den Scanner lief. Noch weitere 5 Scanner und Personenkontrollen musste ich mich unterziehen, die USA sind da bespnmders schlimm. Jedesmal mit flauen Gefühl im Magen und leichtem Nervenflimmern. Wie wird es erst mit dem Zoll in Nicaragua?

    Jetzt sitze ich im Hotel in Nicaragua, esist 1:00 Nachts (Nic, Zeit) und über 20 Stunden Flug liegen hinter mir.Ich will diesen Beitrag unbedingt noch ins Forum versenden, hier habe ich gutes W-LAN, morgen (genauer: heute) habe ich einen anstrengenden Tagin der Werkstattl Ob alles passt, insbesondere die Ölwanne?

    Nachtrag: Ich habe es nicht geschafft, den Beitrag ins Forum zu bringen. Als ich die Vorschu betätigte und wieder zurück zum Text wollte, war alles weg, Bilder und Text. Ich hätte zum Amokläufer werden können! Gottseidank hatte ich den Text zur Sicherheit in eine Datei kopiert.

    Jetzt ist Dienstag Morgen. neuer Anlauf, den Beitrag ins Forum zu bringen, gestern habeich es nicht mehr geschafft, zu kaputt und keine Konzentration mehr. Die Gute Nachricht: Das Auto läuft! Alles hat gepasst, sogar eine Werkstatt mit elektronischer Spurvermessung habe ich gefunden. Ihr glaubt garnicht,wie froh ich bin! Jetzt schicke ich den Text ab ohne nochmals die Vorschau zu konsultieren. Hoffenlich klappt nun auch das!

    Nachtrag2: Jetzt ist der Text tatsächlich im Netz, aber die Bilder sind wie Kraut und Rüben! Das hat mich vorgestern schon zur Verzweiflung gebracht. Hier im Editiermodus schaut alles so aus, wieich es haben will, aber wenn ich es abscicke, ist es wieder durcheinander. Kann bitte einer der Administratoren die Bilder so anordnen, dass sie am rechren Rand alle untereinander sind (in zeitlicher Reihenfolge: Erst der Unfall, dann die Schäden, dann die neue Ölwanne, zuletzt die schicke Verpackung). Und mir sagen, was ich falsch mache, bzw, wie ich es richtig machen kann?

    Einmal editiert, zuletzt von Gerhard Ontario (9. April 2024 um 17:32) aus folgendem Grund: Darstellung anders als ich will und im Editiermodus angeordnet habe.

  • Schön zu hören, das es dir ansonsten gut geht!

    Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen..
    Der gelbe Klotz ist aber echt fies, blöde Höhe. Offensichtlich hast du aber schnell reagiert und den Motor gestoppt? So ganz ohne Öl mögen die nicht lange...

    Ich glaube an die heilende Kraft und die tiefe Weisheit von 'Scheiß drauf!' :thumbup:

  • Motorschutzwanne hatte ich ja, aber die ist eingedellt. Leider hat die Werkstatt die beiden kleineren Abdeckungen (das gerundete für die Ölwanne und ein kleines, ich glaube, es ist aus Plastik) in den Tagen, wo ich in Deutschland war, verschlampt um nicht zu sagen: weggeworfen. Wer da noch was übrig hat: Ich wäre ein freudiger Abnehmer.

  • Na da hast du aber was mitmachen müssen =O.

    Toll wie du das alles gestemmt hast, da wären viele dran verzweifelt. Hauptsache du bist gesund, hätte ja noch viel übler kommen können.

    Wünsche dir viel Glück für die nächste Zeit, hast du dir verdient. :thumbup:

    Gruß Frank

    P.S. Ist das Gußrohteil nicht dasselbe? Dann könnte dir zuhause eine Werkstatt mit entsprechendem Maschinenpark die Aufnahme einarbeiten falls du nicht doch noch eine findest.

    Einmal editiert, zuletzt von Ummi (11. April 2024 um 02:46)

  • Man kann die (An-) Spannung förmlich greifen, wenn man deinen Bericht liest. So etwas braucht kein Mensch, ausgerechnet in Nicaragua.

    Nachdem Du die Herausforderung so bravourös gemeistert hast, verläuft der Rest der Reise hoffentlich in ruhigeren Bahnen und Du kannst die Fahrt sorgenfrei fortsetzen!

  • P.S. Ist das Gußrohteil nicht dasselbe? Dann könnte dir zuhause eine Werkstatt mit entsprechendem Maschinenpark die Aufnahme einarbeiten falls du nicht doch noch eine findest.

    Ja, das habe ich auch erst gedacht. Die Anschlüsse und die Form sind gleich, aber dort, wo der Ausschnitt für den Sensor ist, ist ein ebenes Plateau mit hervorstehender 3-Blattförmiger Dichtfläche für den Sensor und innen an die jeweilige Blattmitte angegossenen ca 50mm tiefen Stiften, in die das Gewinde zum Anschrauben des Sensors, ich glaube M6, eingearbeitet ist. Die Schraubbefestigung ließe sich auch anders lösen, aber die Ebene, 3-blattföemige Dichtfläche wird ein Problem, weil dort in der Altversion ohne Sensor die Kühlrippen weiterlaufen, und auch die Grundfläche materialmäßig nicht hervorgehoben und damit verstärkt ist

  • Ich frag mal nach, ob mein Kollege auch die Ölwanne an jemanden verkauft der nicht mit seinem Bus in Nicaragua festsitzt :).


    Hab ihm die Story kurz geschildert und da hat er nachgegeben.


    Aber schön zu lesen das es nun weiter geht.

    Und das du TCA965 auch neben dem Stress noch Zeit findest anderen zu helfen<3

  • Das alles ist natürlich ein mega Stress, aber sind DAS nicht die Themen über die man später am (virtuellen) Lagerfeuer noch lange spricht!? In der Situation bangt man natürlich, da will man so was nicht hören und einfach nur raus aus der Situation. Aber es scheint ja alles funktioniert zu haben. Das macht das Ganze noch viel mehr zum Abenteuer. Und genau das ist es ja auch was Du machst. Ein richtiges Abenteuer!

    Ich wünsche Dir noch viel Erfolg und tolle Momente dort (und ja ich bin neidisch). Den snycro hätte ich zwar aber alles andere passt bei mir leider nicht.

  • krasse storry und respekt für dein durchhaltevermögen!

    ich wünsch dir noch viele tolle erlebnisse und eine unfallfreie fahrt!

    hast du irgendwo nen reisebericht dem man folgen könnte?

    Grüße von Rügen :winker:

  • Der Sensor da unten ist doch eh nur für die Öltemperatur zuständig und auch nur bei Modellen mit Wartungsintervallverlängerung verbaut. Den kann man einfach weglassen völlig ohne Probleme.

    Das Einzige was passiert ist, dass jedes Mal beim Starten des Motors es piepsen wird. Rate mal woher ich das weiß ;)

  • Der Sensor da unten ist doch eh nur für die Öltemperatur zuständig und auch nur bei Modellen mit Wartungsintervallverlängerung verbaut. Den kann man einfach weglassen völlig ohne Probleme.

    Das Einzige was passiert ist, dass jedes Mal beim Starten des Motors es piepsen wird. Rate mal woher ich das weiß ;)

    Kann man wegprogrammieren.