Laienfrage: Rost am Kotflügel - was ist sinnvoll

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  • Hi,

    ich bin ziemlicher T4 und Rost-Laie (wie man vielleicht an meinem Profil erkennt). Aber nachdem ich mich hier etwas belesen habe, habe ich angefangen die kritischen Stellen an meinem T4 Bj 2003 zu untersuchen. Zuerst habe ich mit dem Komposter angefangen, welchen ich auch trocken legen will. Im Prinzip sieht es dahinter nicht sehr übel aus, aber etwas Rost hat es schon. Mit geht es jetzt aber um den Kotflügel. Ich habe mal zwei Bilder gemacht, beide zeigen die Innenseite vom Kotflügel. Jetzt habe ich folgendes Frage:

    Auf dem oberen Bild sieht man mittig noch kleine Rostflecken im Blech. Müssen die weg, bevor ich grundiere etc? Ich lese ja immer von bis auf gesunde Blech runter schleifen.

    IMG_20210106_192129.jpg

    Auf dem unteren Bild sieht man eine andere stärker verrostete. Der lose Rost wurde schon mit einem Drahtaufsatz und Bohrmaschine entfernt. Das Blech fühlt sich eigentlich ganz gut an, aber ich vermute, dass wenn ich alles weg schleife, habe ich ein Loch. Und das heißt dann spachteln etc. Das würde ich gerne vermeiden, da ich das a) noch nie gemacht habe, b) keinerlei Wegzeug dafür da habe und c) den Aufwand hinterfrage. Ich lege keinen Wert auf eine perfekte Optik, aber ich will nicht dass der Rost sich ausbreitet und eventuell noch andere Teile "ansteckt".

    IMG_20210106_192151.jpg

    Im Moment sieht mein Plan eigentlich so aus:

    1. Rost soweit entfernen, dass noch kein Loch entsteht.
    2. Mit Brantho Korrux nitrofest grundieren
    3. Außen 1K Farblack drüber und anschließend außen und innen 2K Klarlack drauf.
    4. Kotflügel innen mit MS bedecken und dann mit Hilfe von MS Fettband wieder montieren

    Ist das aus eurer Sicht ökonomisch sinnvoll? Wie gesagt: mir geht es sehr wenig um die Optik, ich will vor allem, dass es möglichst wenig bzw. langsam weiter rostet. Und wenn der Kotflügel auf die Weise 2 nicht blüht kann ich ihn in zwei Jahren immer noch tauschen, oder?

    Viele Dank für eure Kommentare!

    Liebe Grüße

    Corvalan

    Einmal editiert, zuletzt von Corvalan (6. Januar 2021 um 21:25)

  • Ich gehe so vor.

    Drahtbürste elektrische oder Hand

    Pelox RE oder Salzsäure

    Leicht Strahlen

    2x 2K EP

    Außen dann normalen Lackaufbau

    Innen/Unterboden pinsel ich 2x 2K Lack der übrig ist.

    Kotflügel oder so klebe ich mit dicken Tüchern ab und strahle in der Kabine nur die angegriffenen Stellen.

    Stellen wo ich richtig schlecht ran komme oder vorne der Träger unter der Stoßstange z.B. bekommen Ovatrol oder Brunox epoxy.

    2xVR6 mit LPG und einen Golf 1 GTI..... 8)

    Einmal editiert, zuletzt von andre-5 (7. Januar 2021 um 02:05)

  • Auf den unteren Bild links ist noch poriger schwarzer Rost zu sehen, der muss auch erst noch weg.

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  • Ich gehe so vor.

    [...]

    Pelox RE oder Salzsäure

    Leicht Strahlen

    [...]

    Wieso sollte man vor dem Strahlen mit Säure arbeiten?

    Also ich strahle immer zuerst. Sollten nach dem Strahlen noch nicht alle Poren wirklich rein sein und sich noch schwarze Poren erkennen lassen, erst dann setze ich Säure in Form von PeloxRE oder 85%iger Phosphorsäure ein.

  • Danke für die Kommentare!

    Leider glaube ich, dass ich mich nicht so recht verständlich gemacht habe. Wie gesagt, ich bin noch nicht allzu lange T4 Besitzer und ich hab auch keinen Zugang zu Sandstrahlgerät oder einer Lackierkabine.

    Mit meine Frage zielte eher darauf, was ich denn bei meinem Vorgehen erwarten kann, bzw. ob mein Ansatz völliger quatsch ist. Grundsätzlich sollte der gewählte Ansatz zu den Fähigkeiten des Durchführenden passen und ich vermute da kann ich mit vielen hier im Forum (noch) nicht mithalten. Mein Ziel ist es durch oben beschriebenes Vorgehen den Rost am Kotflügel zu verlangsamen und eine Ansteckung des Innenkotflügels zu verhindern.

    Was die eingesetzten Mittel angeht: Ich habe mich natürlich im Forum schon umgeschaut und den Eindruck gewonnen, dass Rostbekämpfung eine echte Glaubensfrage scheint. Zum Beispiel wird hier über Korrux Nitrofest diskutiert: Brantho ... Diskussionsfaden ...

    Vielleicht nochmal abschließend: Was denkt ihr denn wie lange es dauert, bis der Rost wieder blüht wenn ich ihn soweit wie möglich (also nicht vollständig) entferne und dann hinterher mit Brantho Korrux und MS abschotte? Habt ihr da Erfahrungswerte?

    Dank euch!

    Corvalan

  • Rost macht weiter: ab sofort

    Rost bemerkbar: ab 1 Winter

    Rost sichtbar: vielleicht 2 Winter

    Also: es gibt bei richtiger Behandlung Löcher. Will man nicht so weit gehen, dann optimiere man Aufwand und Zeit.

    Wenn man nur geringe Möglichkeiten und Fähigkeiten hat: ab und an Waschen, folieren lassen.

    Hauptsache die Kiste fährt.

  • Im Moment sieht mein Plan eigentlich so aus:
    1. Rost soweit entfernen, dass noch kein Loch entsteht.
    2. Mit Brantho Korrux nitrofest grundieren
    3. Außen 1K Farblack drüber und anschließend außen und innen 2K Klarlack drauf.
    4. Kotflügel innen mit MS bedecken und dann mit Hilfe von MS Fettband wieder montieren

    Prinzipiell ist das so richtig .... ich würde nur das BK Nitrofest durch 2K Epoxy Primer ersetzen, wie bereits geschrieben wurde. Das BK ist zwar durchaus gut, aber wie heißt es doch so schon: Das Bessere ist der Feind des Guten. ;)

    Und bei der Rostentfernung musst du zusehen, dass du so viel Rost wie iiiiirgendwie möglich entfernst --- je mehr du wegbekommst, desto länger dauert es, bis der Mist wieder durchkommt. Ist nachher halt eine Abwägung zwischen maximaler Rostentfernung und Erhaltung von Blechsubstanz ... diese Grätsche muss man irgendwie versuchen hinzubekommen, wenn man nicht schweißen will bzw. kann.

    2016er VW T6 Kasten LR / 2,0 TDI (CAAC) mit 180 PS ----- 2022er MAN TGE 4.180 4x4 Knaus Van TI Plus 650 MEG

  • Ich empfehle da immer den kunzer Turbo Igel zur Rostentfernung wenn man nicht Sandstrahlen kann.

    Das sieht aus wie sandgestrahlt.

    Je langsamer die Bohrmaschine oder die kleine Flex mit Drehzahleinstellung!!!! läuft je feiner ist das Ergebnis.

    Da dann wie vorher geschrieben 2K Epoxy Grundierung drauf ist mehr als die halbe Miete!

    Dann 2 K-Lack drauf.

    Kann man auch alles streichen.

    Dann passt wenigstens der Farbton...

    Und du hast das bestmögliche gemacht.

    Das Blech muss richtig blank sein!!!

    Und vor dem Lackaufbau entfetten, zB. mit Silikonentferner.

    Viele Grüße

    Bullytreter

    Einmal editiert, zuletzt von Bullytreter (7. Januar 2021 um 13:24)

  • aber ich will nicht dass der Rost sich ausbreitet und eventuell noch andere Teile "ansteckt".

    Rost soweit entfernen, dass noch kein Loch entsteht.

    Das ist doch die Quadratur des Kreises. Er will den Rost doch nicht grundsätzlich restlos entfernen.

    Also mal ne Dose Owatrol und ggf. Chassis Lack ordern.

    Was wir im Moment testen (nicht ganz gewollt): 2x Brunox auf nicht sauber entrostete Stellen. Das hält sogar bisher ohne Decklack. Allerdings nur bei 2x auf trockene, staub-, fett und silikonfreie Oberfläche,

    Hauptsache die Kiste fährt.

  • Für mich sieht das untere Bild aus, als ob der Rost mit dem Drahtbürstenaufsatz richtig schön poliert wurde. Also mal mit eine Fächerscheibe oder Schleifpapier von Hand dran gehen. Ich vermute, dann staubt es nochmal braun auf...

    Die kleinen schwarzen Poren auf Bild 1 bekommst du nur mit Strahlen weg. Oder mit Schleifen, aber dann ist das Blech hinterher so dick wie Alufolie... Für solche Fälle würde ich auch einen Rostumwandler einsetzen.

    Zum restlichen Aufbau ist ja bereits alles gesagt (nur noch nicht von jedem ;-))

    Gruß Rainer

    Du weißt nicht, was du gesagt hast, bevor du nicht gehört hast, was der Andere verstanden hat!

    Mit 388206_5.png unterwegs

  • Hallo Corvalan und herzlich willkommen hier im Forum!

    Ich habe mich hier bei einigen Antworten auch gewundert.

    Deine Erfahrungen und Dein know how hast Du schon im ersten Beitrag deutlich übermittelt.

    Da sollte niemand mit "(sand)strahlen" um die Ecke kommen. Ich frage mich, was das soll!?

    Auch wundert mich, dass hier noch keiner von den Drahtbürstenaufsätzen abgeraten hat. Sonst kommt immer schnell der Hinweis:

    "Damit polierst Du nur den Rost!"

    Das ist übrigens auch eine Aussage welcher ich mich anschließe.

    Lass es mit dem Drahtbürstenaufsatz.

    Meine Empfehlung:

    Bild 1: Rostumwandler z.B. von Presto, dann Brantho Korrux nitrofest drauf.

    Bild 2: Owatrol Öl und dann später Brantho Korrux nitrofest.

    Beides später mit Fluidfilm, Wachs, MikeSanders o.ä. volljauchen.

    Dann hast Du erstmal Ruhe.

    2K Lack würde ich, wenn es innen und nicht sichtbar ist, gar nicht aufbringen.

    Letztendlich wird bei dieser Vorgehensweise, meiner Meinung nach, die braune Pest erstmal aufgehalten. Zumindest so stark eingebremst, dass Du ohne schlechtes Gewissen, nach 1-2 Jahren mal schauen kannst.

    Würde da jetzt keine große Wissenschaft draus machen. Es ist etwas, was man später relativ leicht noch mal checken kann.

    Schöne Grüße

    Fyncro

    Edit: Jetzt war ich doch zu langsam mit meinem Text und dem "Smart"phone....

    ^^

  • Hallo nochmal,

    vielen Dank für die ausführlichen Kommentare, und ich denke ihr habt vieles gut eingeschätzt:

    Für mich sieht das untere Bild aus, als ob der Rost mit dem Drahtbürstenaufsatz richtig schön poliert wurde. Also mal mit eine Fächerscheibe oder Schleifpapier von Hand dran gehen. Ich vermute, dann staubt es nochmal braun auf...

    Genauso ist es :) Und mir der Flex gehe ich dann heute weiter zu Werke.

    Und bei der Rostentfernung musst du zusehen, dass du so viel Rost wie iiiiirgendwie möglich entfernst --- je mehr du wegbekommst, desto länger dauert es, bis der Mist wieder durchkommt. Ist nachher halt eine Abwägung zwischen maximaler Rostentfernung und Erhaltung von Blechsubstanz ... diese Grätsche muss man irgendwie versuchen hinzubekommen, wenn man nicht schweißen will bzw. kann.

    Genau das ist eigentlich mein Ansatz. Dabei ist auch wichtig, dass es eben nur der Kotflügel ist. Wenn ich den (momentan) nicht perfekt hinbekomme, dann komme ich da jeder Zeit wieder ran und kann es leicht überprüfen und ggf. irgendwann tauschen.

    Rost macht weiter: ab sofort

    Rost bemerkbar: ab 1 Winter

    Rost sichtbar: vielleicht 2 Winter

    Also: es gibt bei richtiger Behandlung Löcher. Will man nicht so weit gehen, dann optimiere man Aufwand und Zeit.

    Wenn man nur geringe Möglichkeiten und Fähigkeiten hat: ab und an Waschen, folieren lassen.

    Danke für die Einschätzung zur Zeit. Waschen und folieren mache ich nicht, sondern etwas mehr schon. Aber wie du schreibst: Am Ende geht es um einen Abgleich von Fähigkeiten, Aufwand und Haltbarkeit.

    Ich hatte ohnehin vor, den T4 beim Karosseriebauer vorzustellen, damit der sich mal die richtig wichtigen Teile (Schweller, Scheibenrahmen, Träger) anschaut. Nach einigen ersten Urteilen sind die eigentlich noch ganz gut. Auf die Art kann ich Profis die komplizierten Sachen überlassen und selber am Kotflügel "üben".

    Danke an alle!

    Corvalan

  • Weitere Anmerkung am Rande, weil weiter oben Owatrol in's Spiel gebracht wurde:

    Natürlich wird die korrekte Anwendung der Kombination Owatrol + BK nitrofest das erneute Rostwachstum noch besser verhindern. Bei solchen kleinteiligen Flächen, die nachher auch noch gut sichtbar sind, bin ich davon aber weg: Es passiert einem nämlich ganz schnell, dass man beim Schleifen an einer winzigen Stelle durch das BK hindurch schleift, also bis auf's Owatrol --- wenn man dann Lack aufträgt, hat man an dieser Stelle sofort die Kacke am dampfen! Dann ist alles für'm Ar***, und man darf von vorne anfangen. :pinch:

    Darum gibt's bei mir Owatrol + BK nur noch an Stellen, wo ich genau weiß, dass ich nicht großartig schleifen muss...

    Das hier ist übrigens eine gute Alternative für Owatrol:

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    Einmal editiert, zuletzt von Kalanahanitzna (7. Januar 2021 um 15:15)

  • Habe mich diesen Sommer auch mit dem Thema Rost beschäftigen müssen und nach einigen Fehlern festgestellt, dass man da auch eine Religion draus machen kann. Wie schon geschrieben gibt es mehrere Wege zum Ziel, das eine hält länger, macht aber vermutlich auch mehr Arbeit, schnelle Lösungen könne auch eine Zeit lang halten, aber man muss es richtig machen.

    Persönlich finde ich Nitrofest von der Verarbeitung unter Hobbybedingungen super, also im freien ohne Lackierhalle. Das Zeug kannst du auch bei den jetzigen Temperaturen gut verarbeiten. Sandstrahlen ist natürlich das beste, wenn du gut hinkommst und keine Überlappung hast. Bei Überlappungen habe ich Owatrolöl genommen. Auch wenn Löcher blöd sind, aber wenn der Rost schon ein Loch gefressen hat, wird es nicht besser, wenn man den Rost dran lässt, dadurch wird das Loch nur mit der Zeit grösser, einfach überstreichen wird den Rost auch nicht stoppen. Owatrolöl kann bis zu einer gewissen Tiefe eindringen, aber so wie das da aussieht würde ich erst den losen Rost entfernen und dann schaun was noch vom Blech übrig ist.

    Kann mich aber nur anschliessen, Drahtbürste auf Flex wirkt zwar nach guter Lösung, ist aber gefährlich, wenn man wenig Erfahrung hat, eine CSD Scheibe ist da sicherer und gibt ein super Ergebnis.

    Ich kann diese Seite hier sehr empfehlen, da gibts Reparaturbeispiele und Anleitungen, auch im Katalog stehen eine Menge Infos. Die haben auch eine sehr gute telefonische Beratung, habe ich oft genutzt und die Preise sind auch in Ordnung, habe fast alles dort gekauft:

    https://www.korrosionsschutz-depot.de/

    Aber wie gesagt, das Thema ist sehr komplex und jeder hat so seine eigenen Erfahrungen gemacht, Langzeiterfahrung haben aber leider nur wenige, ich auch noch nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von T4_for_ever (7. Januar 2021 um 17:20)