VW T4 Seitenwand verzogen

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  • Hallo an alle 😊


    Ich habe an meinem T4 AAB von 91 ein paar Schweißarbeiten durchgeführt. Unter anderem war an der Seitenwand hinter der Fahrerseite auf ein Loch. Klein aber unschön gespachtelt. Also hab ich es geschweißt, mithilfe eines auf Stoß verschweißten Bleches.

    Ich hab vorsichtig MAG geschweißt. Einzelne Punkte und ständig gekühlt. Leider hat mir der Wärmeverzuh einen Großteil der Seitenwand verzogen.

    Anschließend hatte ich einen „Frosch“ der ca 5-7mm ins Fahrzeug innere oder äußere gesprungen ist.

    Anschließend hab ich voller Energie versucht den Verzug wieder raus zu drängeln. Das war allerdings ohne Erfolg.

    Ich hoffe jetzt hier auf findige Lösungen die es mir(ohne ein neues Blech und ohne die Seitenwand zu ersetzen) ermöglichen die Stelle zu verzinnen und so wieder herstellen zu können.

    Ich bin für alle Vorschläge sehr Dankbar. Aktuell wäre mein Plan mittels Glätthammer und gegen Amboss das Blech wieder zurück zu Dängeln und anschließend den Frosch bestmöglich zu entfernen indem ich die Stelle erwärme und anschließend abschrecke.

    Danke für alle Vorschläge, wenn ihr die Fotos seht bin ich auch über Kritik nicht böse🤣 Darrauf bin ich nicht stolz.

  • Hi

    ich würde vermutlich die Flamme nehmen . Erwärmtes Eisen zieht sich weiter zusammen wenn es auskühlt .

    Ob du dann ein ganz gerades Blech hast ist zu bezweifeln.

    An der Stelle ist es vermutlich nicht tragisch wenn die Struktur des Eisens nicht mehr gut ist .

    Gruß

    Urs

  • Hi,

    habe ich das richtig verstanden, dass Du das obere Blech auf den Bildern (ca. 30 x 30 cm) eingeschweisst hast und dann unten drunter der Verzug aufgetreten ist?

    So wie das unter dem eingeschweissten Blech aussieht, wurde das bereits vor dem schweissen mal kaltverformt. Dadurch war da bereits soviel Spannung drin, dass es vom schweissen nicht besser wurde. Ich würde das Blech austrennen und neu einsetzen.
    Oben beim neuen Blech hast Du ja auch keinen Verzug in der Fläche.

    Gruß, Uwe

    T4 LR - aus Freude am mitnehmen

    T4 Caravelle AHY + Box LR mit 2 Schiebetüren -> hier die Geschichte meines T4 "Red Beast"

    T4 Caravelle ACV LR mit 2 Schiebetüren -> 2. Bus The Great Blue Greek

    T4 MV 1 AHY _> Schlachtbus

    Meine bisherigen Busse:

    T2 Bj. 72 mit Umbau auf 1,7 Liter Doppelversager mit 68 PS = Saufmobil
    T4 Allstar Bj. 95 mit ABL = Supersparsam
    T4 Topstar TDI ACV Bj. 98 = Superschön
    T4 Caravelle kurz ACV mit 2 Schiebetüren = Extrem Praktisch

    T4 MV II AXG als ex. 2. Bus "Silversurfer"

  • Wieso Kritik?

    Wer nix selber tut, kann nix lernen.

    Warum auch immer das passiert ist, ich sehe zwei Möglichkeiten:

    1) Alles an verzogenem Blech raus schneiden und ein Neues, Gerades rein schweißen. Evtl. vorher die ganze Operation 1:1 an einer Blechtafel mal durchziehen. Also Blechtafel rollen oder gerade lassen, auf ein Gestell punkten und dann ein von der Größe ähnliches Stück raus schneiden. Das dann wieder einschweißen und gucken was passiert. Obs überhaupt klappt. Oder sich verzieht. Ist an einem Übungsstück weit weniger ärgerlich als am Bus mit H-Kennzeichen.

    2) Auf dem bestehenden Zustand mit Spachtelmasse arbeiten (lassen). Ich bin da nicht besonder erfahren, daher auch dankbar für eine Korrektur durch Andere. Denke aber, dass 5-7mm ok sind damit aufzufüllen. Evtl. davor den Knackfrosch noch mit hinter geschweißten Stegen so stabilisieren, dass er nicht mehr nach außen kann.

    Du kannst nur gewinnen.

    Viel Erfolg & Grüße

    Felix

    65 smiles/h -Wohnraum nahe Westerstede gesucht-

  • kann auch passieren, wenn zu schnell und zuviel Hitze aufs Blech kommt und man zB beim löten unbemerkt dagegen drückt.

    Hilfreich u.a. rückseitig Gegenhalter anbringen.

    Das nachträglich noch ausgleichen wird nicht einfach.

    Würde eher eine Seitenwand Rep Blech Blic nehmen und die Region komplett ausbessern.

    Auch oben eher in die Sicke rein.

    Dann muss nicht viel nachbehandelt werden

  • Das erinnert mich an eine Trompete, die ich als Kind mal zerknickt hatte - natürlich sollte es keiner merken, also habe ich es selbst repariert.
    Sagen wir so: ich hab`s.
    Hat aber nicht geklappt.
    Mit jedem weiteren Versuch wurde es schlimmer ... Knicke, Beulen, Form weg, ...
    Am Ende hat es der Instrumentenbauer gerichtet - und man konnte es tatsächlich nicht mehr sehen.

    Es gibt außerhalb Kontinentaleuropas begnadetet Karosseriebauer ... manchmal arbeiten sie in Werkstätten gleich um die Ecke.

  • Hallo, noch mehr Wärme reinbringen macht es nur noch schlimmer. Ich würde bestmöglich von innen wieder herausdängeln und dann
    mit Glasfaserspachtel die ganze Fläche beispachteln.
    Grüße, Joachim

  • Du hast vermutlich innen alles verbaut und müsstest zum Ausrichten alles ausbauen. Wenn Du diesen Aufwand nicht betreiben willst, bleibt Dir nur wie oben bereits geschrieben den Bereich auszuscheiden und neu einzusetzen. Mit Absetzen würdest du ein wenig mehr Formstabilität bekommen. Außerdem nicht durchschweissen sondern nur punkten.

    Liebe Grüße

    Roland

  • Absetzen würde ich hier vermeiden.


    Am besten wäre es, wenn du das komplette Abschnittsblech (Seitenwand) nun ersetzt. Bzgl. Stabilität und Verzug.

    Am Besten auf Stoß einschweißen und dafür eine der kleineren Flächen oberhalb der Sicke auswählen.


    Beim Verbinden Pilgerschrittverfahren nutzen.

    Zusätzlich das vormontierte Blech vorsichtig mit dem Heissluftfön vor Beginn des Schweißens vorwärmen, dadurch ist die Temperaturdifferenz geringer und es entsteht weniger Verzug. Gleichzeitig mit Druckluft jeden Punkt abkühlen. Zusätzlich könntest du noch Kühlpaste aufbringen, das minimiert die Verzugsgefahr.

  • Solche ebenen Blechverplankungen werden (z.B. bei Reisebussen) vor dem Anpunkten regelrecht gespannt.
    Man könnte rechts und links des Stosses ein Löchlein bohren und beide Teile mit einer langen Sägeringzange zusammen ziehen, bevor man den Punkt auf die Naht setzt.

  • Hallo zusammen :)


    Erstmal danke für all die zielführenden Antworten!

    Ich habe heute einen weiteren Versuch gewagt:

    Wir haben heute zu 3 gearbeitet. Einer hat von innen eine gehärtete Stahlleiste (300x100X10mm) gegengehalten während ich mit einem Pneumatischen Glätthammer von außen das Blech zurück gedängelt habe. Dabei hat ein weiterer von außen das Blech mithilfe eines Heißluftföhns geschmeidig gehalten hat.

    Dabei haben wir Teilerfolge erlebt, letzendlich aber feststellen müssen, dass zu viel Material bereits, durch Tiefziehen und darraus resultierend Wandstärkenminimierung, 'übrig' ist. Anschließend hab ich einen Schnitt gesetzt und dann erst das Ausmaß der Katastrophe gesehen. Das wird nichts mit zurück in die Ursprungsform.


    Mein neuer Plan: Ein neues Blech anstelle des verformten Blechs einschweißen. Ich habe eine Seitenwand von BLIC gekauft, da ich ja sowieso nur einen Teil benötige.

    Folgende Fragen stelle ich mir:

    Wo sollte die Schnittkante lang gehen? Ich habe meine Vorstellung bildlich angehängt.

    Wir garantiere ich keinen weiteren Verzug? Ich würde eine klare Schnittkante setzten und das Einschweißblech mit ca. 1mm Spalt. Dann würde ich Schweißklammern einsetzten, welche die Bleche zueinander fixieren. Pins sind schließlich keine Lösung, da ich kein 3.5mm Loch bohren will. Dann stellt sich die Frage welches Schweißverfahren. MIG/MAG und WIG kann ich beides schweißen und hab auch entsprechende Geräte. MIG/MAG beherrsche ich aber besser für die Blechanwendung.


    Anschließend würde ich die Schweißnaht verzinnen. Altmodisch mit Zinn oder Zinnersatz?


    Ich habe leider aktuell keine Bilder, würde die aber noch nachreichen :)


    Danke für eure Mithilfe!


    IMG_9031.jpg

  • Ich würde es definitiv mit MIG schweißen.

    Du sagst, von innen hätte jemand dagegen gehalten. Der Einbau ist also zumindest teilweise raus? Warum willst Du das Seitenteil nicht großflächig austauschen?

  • wenn nur der markierte Teil ersetzt werden soll, wird das ohne reichlich Erfahrung wahrscheinlich wieder Hitzeverzug geben.

    Auch das nachträgliche füllen, glätten und lackieren wird nicht einfacher.

    Leicter wäre von Unterkante bis hoch in die Sicke rein im ganzen auswechseln.

    Übergang auf altes Blech nicht auf Stoß sondern absetzen.

    Wird oft schon aus Kosten- und Zeitgründen auch bei Blechdoktoren so gemacht.

  • Also, beim Schweißen von Partien mit geringem Strak (ebene Bleche), passiert es gerne, daß durch den Wärmeverzug sogenannte Frösche entstehen. Die Ursache ist sozusagen zu viel Blechfläche, die irgendwo hin muß.

    Solche Frösche werden üblicherweise mit einer punktuellen Flamme entfernt, ideal ist ein Autogenbrenner, es geht aber auch mit einem guten Gasbrenner mit enger Flamme. Dazu fange ich im Randbereich des Froschs an, das Blech punktuell rotglühend zu erhitzen und dann diese Stelle mit Hammer und Dolly (Gegenhalter) schnell glatt zu klopfen. So wird das überflüssige Material zusammengeschrumpft. Das mache ich spiralförmig bis zum Zentrum des Froschs. Dazu gehört etwas Erfahrung, klappt dann aber erstaunlich gut. An dieser Stelle am T4 muß man auf jeden Fall zu zweit arbeiten. Voraussetzung ist, daß das Blech blank ist, zumindest außen.

    Einmal editiert, zuletzt von saarspeedy (17. April 2024 um 22:29)

  • @MartinCaliforniaT4 Diese Stelle hätte ich gar nicht geschweißt, sondern mit Karosseriekleber (oder Montagekleber, z.B. Würth klebt und dichtet) von innen einen Rahmen eingeklebt, und von außen dann ein passendes Blech in den Rahmen geklebt. So, dass es gut bündig zum Originalblech ist. Die Fugen werden dann gespachtelt. Gut gemacht, sieht man die Stelle hinterher nicht mehr. Karosserriekleber verbindet sehr fest.

  • Dann stellt sich die Frage welches Schweißverfahren. MIG/MAG und WIG kann ich beides schweißen und hab auch entsprechende Geräte. MIG/MAG beherrsche ich aber besser für die Blechanwendung.

    Cusi3 Löten.

    Ist etwas teurer, bringt aber weniger Hitze rein.

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,

    denn Wissen ist begrenzt!

    (Albert Einstein)

  • Schließe mich dem Vorredner, zuviel wärme ist schlecht auch ein 1mm Spalt bei Blech .

    Verzug ist vorprogramiert, mit Absatz und MIG Löten (Argon Gas, ist inaktiv)

    Habe meinen Bulli nur gelötet, da braucht man auch nicht die Verzinkung vom Blech abschleifen.

    Gruß

    Achim8)

  • Holt mich mal bitte kurz zum CuSi Löten ab.
    Ich weiß dass es mit MIG geht. Hätte eine Argon 4.6 Flasche da. Wie erfolgt das schweißen? Auch Punkten? Wesentlich weniger Ampere nötig? Warum hab ich dadurch weniger Wärmeverzug?