Fahrgestellnummer freigelegt - mit Laser

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  • Hallo liebe Freunde von neuem Lack,

    wie ich woanders schon beschrieben habe, ist beim letzten TÜV-Termin Dezember 2020 die Nichterkennbarkeit der eingeprägten Fahrgestellnummer bei meinem "frisch" lackierten Bus bemängelt worden. Da hatte er recht!
    Da hätte der Hamburger Profi-Lackierer ja auch drauf achten können - ist ja nicht soo unbekannt.
    Er hat mir die Auflage erteilt die Nummer für den nächsten TÜV-Termin sichtbar zu machen.

    001_2023-01-06_So-siehts-aus.jpg

    Nun, die Zeit vergeht wie im Fluge und die Plakete zeigte plötzlich & unerwartet den nächsten TÜV-Termin an. Also mal sich um die Sache gekümmert - an frischen Lack will man ja nicht unbedingt ran - tut ja weh. also überlegt wie das am praktischsten umzusetzen geht. Soll ja auch nach was aussehen, Freidremeln fällt also raus. Sandstrahlen mit Blechmaske war die vorletzte realistische Option - aber die ganze Sauerei in der Halle und evtl. auch im/am Auto.
    Hier schonmal die Maße ermittelt und nach den im richtigen Winkel mit Gegenlicht sichtbaren Sternchen ausgerichtet.

    003_2023-01-06_zwischen-den-zwei-Sternchen-positioniert.jpg

    Dann die Blechmaske aus 1mm Stahlblech gebaut und probefixiert. Liegt schön plan auf bei mir.
    Ausschnitt ist ca. 12,5mm breit.

    004_2023-01-06_1mm-Blechschablone-fixiert.jpg


    Dann nochmal gegoogelt, ob es nicht bessere Möglichkeiten gibt zum Entlacken per Sandstrahlen und über Entlacken/Entrosten mit Lasertechnik gestolpert. Hab da auch schonmal nette Videos gesehen.
    Ein Dienstleister in der näheren Umgebung war über drei Ecken dann gefunden und die technischen Details + Termin über einen netten Kontakt abgeklärt.

    BEST Beschichtungstechnik GmbH bzw. KHI GmbH
    https://www.khi-gmbh.de/laserreinigung.html

    Wer einen LinkedIN Zugang hat:

    https://www.linkedin.com/company/best-beschichtungstechnik-gmbh/


    In 74235 Erlenbach fand die Aktion dann statt - hier gab es in einer Halle einen kleinen Dienstleistungs-/Vorführbereich - Mein Bus passte mit der nötigen Stelle gerade so ins Tor.
    Schutz vor vagabundierender Laserstrahlung ist wichtig - deshalb wurde der Bus auch ringsum mit Stellwänden eingehaust. Ich bekam eine Laserschutzbrille und durfte fotografieren/filmen.
    Zwei helfende Hände zum Abnehmen der Motorhaube waren auch da.

    006_IMG-20230207_Einhausung-des-T4_Mit-Absaugung.jpg

    Das ist das tolle Gerät von 4Jet - ein Jetlaser M500 .
    Ein Festkörperlaser welcher die Lichtenergie per Faserbündel an den handgeführten Optikkopf sendet - dort wird der Strahl per Spiegel in eine Linie variabler Breite/Frequenz gewandelt.

    007_IMG-20230207_Großer-Laser.jpg

    Hier war der Chef persönlich am Werk:

    011_IMG-20230206_In-Aktion.jpg


    Der Lack (Klarlack, Farblack, Altlack, Altgrundierung) war ohne Blasenbildung willig und so konnte in ca. ein Dutzend Überstreichungen das Blech und die Nummer freigelegt werden.
    Schwach angefangen wurde die Laserleistung zweimal erhöht - die Linienbreite war auf 20mm eingestellt.

    013_IMG_20230207_In-Aktion-Die-ersten-Schichten.jpg

    Edit: hier noch ein hochgeladenes YT-Video:

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    Hier ein Zwischenergebnis - ich wollte aber auch die Zeichen selbst freigelegt haben

    015_IMG-20230207_Zwischenergebnis.jpg


    So sah das dann ein paar Minuten später aus.
    Zwecks Kühlung und Lackschutz hatte ich noch triefnasse Küchenschwämme auf die Unterseite gedrückt - die waren gut heiß, aber es hat noch nicht gedampft.
    Leichte Anlassfarben könnten von der Zinkschicht stammen - die soll durch das Verfahren nicht angegriffen werden.

    017_IMG-20230207_Fertig-freigelegt-mit-Blechmaske.jpg

    Und so sieht das ohne Blechmaske aus - schön kantenscharf freigelegt. Noch ein paar schwarze Edding-Farbreste sind sichtbar (nein, das Schwarze ist kein Loch :) ).

    018_IMG-20230206_Fertig-freigelegt.jpg


    Das Ganze hat von Ankunft bis zum Verlassen der Halle ca. 1h gedauert.
    Ich habe mich bei der Firma sehr gut aufgehoben gefühlt. Gut informiert und die wissen was sie da machen.
    Videos mit dem interessanten Britzel-Geräusch gibts auch - passt hier aber grad nicht rein.

    Der weitere Plan wäre jetzt die freigelegte Fläche noch ein bissl mit dem Glasfaserpinsel vorzubereiten und die Kanten noch ein wenig glätten und dann den freigelegten Bereich mit Klarlack zu füllen.
    Ganz wilde Ideen, wie z.B. nur die Zeichen noch mit rotem Lack zu füllen und dann erst den Klarlack aufzubringen gibts auch noch.

    Aber jetzt erstmal zum TÜV - wichtig! Dem dürfte erstmal egal sein, ob klarlackiert oder nicht.

    Grüße, RalphCC

  • Ich finde es noch geiler, wie Du den Bus da so reingezirkelt hast ^^ :respect: :respect:

    Ich bin Der, der auf das H - Kennzeichen wartet :thumbup:
    1985: T2 b - 1988: T3 TD - 1996:T4 ABL Caravelle - 2000: T4 MV1, und Der bleibt auch. :kewl:

    . Meiner <<<<< zum Bus und Anhänger, hier sanft drücken :drive:

  • Sehr tolle Sache !!

    Ich glaube, dass ich da auch vorbei muss.

    Bei der letzten Scheibenrahmensanierung wurde auch der Bereich der Fahrgestellnummer komplett lackiert.

    Der Betrieb ist zum Glück nicht so weit von meinem Arbeitgeber entfernt ... :)

    Hat der Betrieb eine Maske für die FIN, oder muss ich mir da eine selber bauen ?

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfram (8. Februar 2023 um 18:08) aus folgendem Grund: Ergänzung um Frage

  • Sehr tolle Sache !!

    Ich glaube, dass ich da auch vorbei muss.

    Bei der letzten Scheibenrahmensanierung wurde auch der Bereich der Fahrgestellnummer komplett lackiert.

    Der Betrieb ist zum Glück nicht so weit von meinem Arbeitgeber entfernt ... :)

    Hat der Betrieb eine Maske für die FIN, oder muss ich mir da eine selber bauen ?

    Die Maske habe ich mir selber gemacht. Kann ich Dir mit den Zwingen (Bauhaus) ausleihen. Aber an der Fahrgestellnummer ausrichten musst Du selbst - die ist nicht selbstfindend. Also ein bissl erahnbar sollte sie sein.

    Die Motorhaube solltest Du auch abschrauben können und soweit wie möglich strippen (Waschdüsenschlauch abziehen, Scheibendüsenheizungsstecker abstecken und Kabelbaum abclipsen wenn vorhanden).

    Den Entriegelungshebel hab ich mit den drei M6 Schrauben einfach vor Ort abgeschraubt. Dann sind es nur noch die 4 Schrauben auf der Unterseite der Scharniere.

    Da hab ich 5+10mm dicke Schaumplatten zwischen Kotflügel und Motorhaube geklemmt sowie an die Scheibe gelehnt - als Schutz für den Lack beim abnehmen - kann man auch vorher gut anlehnen beim Einbau.

    Das Innenraumluftfiltergehäuse muss auch raus - Kleinigkeit. Und Baumaterial um die nassen Schwämmchen von unten zu verklemmen

    Das müßte es gewesen sein glaube ich.

    Email/Kontakt kannst von mir haben.

    Viele Grüße,

    RalphCC

  • ein mega Dankeschön an dich und die Firma - mit Bildern und direkten Preisen ist es besser einzuschätzen als 20 Google Bewertungen (die sind ja größtenteils eh gekauft und von bekannten)

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  • Faszinierend! Echt großes Kino.

    Was machen die sonst mit der Technik? Wie lange war das lasern selbst, also wieviel der Maschinenstunde ging für die Fin drauf?

    (Ich bin trotzdem froh, bei der Lackierung ein Stück Klebeband über die Fin geklebt zu haben :weg: )

  • Faszinierend! Echt großes Kino.

    Was machen die sonst mit der Technik? Wie lange war das lasern selbst, also wieviel der Maschinenstunde ging für die Fin drauf?

    (Ich bin trotzdem froh, bei der Lackierung ein Stück Klebeband über die Fin geklebt zu haben :weg: )

    Eigentlich verdreckte oder verrostete Werkzeuge aus der Industrie reinigen. Spritzguss / Umformung. Oder halt mal was entlacken.

    Auf deren LinkedIN-Seite gibts beiträge mit Beispielen - oder auf der oben verlinkten Webseite.

    Ich schätze das es max. 5 Minuten Lasereinsatz waren - so ca 10 sek. für 1x drüberfahren. Mit anschließend kurzen Kühlpausen und Erfolgskontrolle.

    Bei der Lackiervorbereitung war ich leider nicht mit dabei - Auto war mehrere Monate weit von mir entfernt (HH).

  • Ich habe oben noch ein kurzes Video hochgeladen:

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  • Cool, Danke fürs Teilen!

    Irgendwie offenbar kein sooo seltenes Ereignis, dass die Lackierer die FIN im Lack versenken. Bei unserem Bus kann man die FIN dort auch nicht mehr lesen, allerdings hat das noch keine Prüfstelle interessiert....

    Erhalte mal die Maske, vielleicht könnte ich mir die auch irgendwann mal ausleihen? Und zeig bitte mal, wie es weitergeht.

    Jedenfalls eine sehr interessante Lösung für ein Problem, das ich bislang vor mir hergeschoben habe.

    Grüße vom

    gernebusfahrer

  • Das Thema hier krieg ich auch noch nach meiner Scheibenrahmenrenovierung dank des Lackers der die FIN flutete.

    Aber muss hier mal den @Bensmann kapern der Reifen & Felgen verhökern will aber per PN nicht erreicht werden möchte ? witzig! Bin interessiert!

    Beste Grüße, Kai OL:thumbup:

    Ella Caravelle Camper-Velle '96 AAB 2,4

    Busschoner ACV Caravelle `98