Hallo liebe Freunde von neuem Lack,
wie ich woanders schon beschrieben habe, ist beim letzten TÜV-Termin Dezember 2020 die Nichterkennbarkeit der eingeprägten Fahrgestellnummer bei meinem "frisch" lackierten Bus bemängelt worden. Da hatte er recht!
Da hätte der Hamburger Profi-Lackierer ja auch drauf achten können - ist ja nicht soo unbekannt.
Er hat mir die Auflage erteilt die Nummer für den nächsten TÜV-Termin sichtbar zu machen.
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Nun, die Zeit vergeht wie im Fluge und die Plakete zeigte plötzlich & unerwartet den nächsten TÜV-Termin an. Also mal sich um die Sache gekümmert - an frischen Lack will man ja nicht unbedingt ran - tut ja weh. also überlegt wie das am praktischsten umzusetzen geht. Soll ja auch nach was aussehen, Freidremeln fällt also raus. Sandstrahlen mit Blechmaske war die vorletzte realistische Option - aber die ganze Sauerei in der Halle und evtl. auch im/am Auto.
Hier schonmal die Maße ermittelt und nach den im richtigen Winkel mit Gegenlicht sichtbaren Sternchen ausgerichtet.
003_2023-01-06_zwischen-den-zwei-Sternchen-positioniert.jpg
Dann die Blechmaske aus 1mm Stahlblech gebaut und probefixiert. Liegt schön plan auf bei mir.
Ausschnitt ist ca. 12,5mm breit.
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Dann nochmal gegoogelt, ob es nicht bessere Möglichkeiten gibt zum Entlacken per Sandstrahlen und über Entlacken/Entrosten mit Lasertechnik gestolpert. Hab da auch schonmal nette Videos gesehen.
Ein Dienstleister in der näheren Umgebung war über drei Ecken dann gefunden und die technischen Details + Termin über einen netten Kontakt abgeklärt.
BEST Beschichtungstechnik GmbH bzw. KHI GmbH
https://www.khi-gmbh.de/laserreinigung.html
Wer einen LinkedIN Zugang hat:
https://www.linkedin.com/company/best-beschichtungstechnik-gmbh/
In 74235 Erlenbach fand die Aktion dann statt - hier gab es in einer Halle einen kleinen Dienstleistungs-/Vorführbereich - Mein Bus passte mit der nötigen Stelle gerade so ins Tor.
Schutz vor vagabundierender Laserstrahlung ist wichtig - deshalb wurde der Bus auch ringsum mit Stellwänden eingehaust. Ich bekam eine Laserschutzbrille und durfte fotografieren/filmen.
Zwei helfende Hände zum Abnehmen der Motorhaube waren auch da.
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Das ist das tolle Gerät von 4Jet - ein Jetlaser M500 .
Ein Festkörperlaser welcher die Lichtenergie per Faserbündel an den handgeführten Optikkopf sendet - dort wird der Strahl per Spiegel in eine Linie variabler Breite/Frequenz gewandelt.
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Hier war der Chef persönlich am Werk:
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Der Lack (Klarlack, Farblack, Altlack, Altgrundierung) war ohne Blasenbildung willig und so konnte in ca. ein Dutzend Überstreichungen das Blech und die Nummer freigelegt werden.
Schwach angefangen wurde die Laserleistung zweimal erhöht - die Linienbreite war auf 20mm eingestellt.
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Edit: hier noch ein hochgeladenes YT-Video:
Hier ein Zwischenergebnis - ich wollte aber auch die Zeichen selbst freigelegt haben
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So sah das dann ein paar Minuten später aus.
Zwecks Kühlung und Lackschutz hatte ich noch triefnasse Küchenschwämme auf die Unterseite gedrückt - die waren gut heiß, aber es hat noch nicht gedampft.
Leichte Anlassfarben könnten von der Zinkschicht stammen - die soll durch das Verfahren nicht angegriffen werden.
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Und so sieht das ohne Blechmaske aus - schön kantenscharf freigelegt. Noch ein paar schwarze Edding-Farbreste sind sichtbar (nein, das Schwarze ist kein Loch ).
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Das Ganze hat von Ankunft bis zum Verlassen der Halle ca. 1h gedauert.
Ich habe mich bei der Firma sehr gut aufgehoben gefühlt. Gut informiert und die wissen was sie da machen.
Videos mit dem interessanten Britzel-Geräusch gibts auch - passt hier aber grad nicht rein.
Der weitere Plan wäre jetzt die freigelegte Fläche noch ein bissl mit dem Glasfaserpinsel vorzubereiten und die Kanten noch ein wenig glätten und dann den freigelegten Bereich mit Klarlack zu füllen.
Ganz wilde Ideen, wie z.B. nur die Zeichen noch mit rotem Lack zu füllen und dann erst den Klarlack aufzubringen gibts auch noch.
Aber jetzt erstmal zum TÜV - wichtig! Dem dürfte erstmal egal sein, ob klarlackiert oder nicht.
Grüße, RalphCC